Grundwissen – für alle Stakeholder wichtig
Aufgrund der sektorübergreifenden Bedeutung des Arzneimittelmarktes besteht ein hoher Grundbedarf an Wissen zu den unterschiedlichen Abrechnungs- und Vergütungssystemen. Dies gilt sowohl für Stakeholder auf der Angebotsseite wie der Pharmazeutische Industrie, als auch für die Nachfrage- bzw. Kostenträgerseite.
Wesentliche Herausforderungen ergeben sich in Bezug auf das Wissensmanagement dabei aus:
- dem medizinisch-pharmazeutischen Fortschritt und der sich hieraus ergebenen Anpassungsnotwendigkeiten der Systeme/Verträge,
- der Heterogenität der Systeme durch die Gestaltungsmacht der Selbstverwaltung bzw. ihrer Vertragspartner sowie der überwiegenden Regionalität der Regelungen.
Stellen die sich hieraus ergebenden hohen Veränderungsraten sowie die Heterogenität bereits für entsprechend qualifiziertes Fachpersonal eine tägliche Herausforderung dar, so wird ersichtlich, dass der notwendige hohe Spezialisierungsgrad insbesondere beim Wechsel personeller Verantwortlichkeiten zum Problem werden kann. Während es im ersten Fall regelmäßiger und systematischer „Wissens-Updates“ bedarf, so genügt dies im Falle des Personalwechsels nicht.
Doch um Detailregelungen und deren Wirkungen zu verstehen, müssen zunächst die Grundideen und -prinzipien der jeweiligen Vergütungssysteme bekannt sein. Systeme bieten (un)beabsichtigt (Fehl-)Anreize. Diese zu erkennen, erleichtert das Verständnis und die Einordnung von Detailregelungen oder macht dieses erst möglich. Auch ist es für die Ausgestaltung der Systeme insbesondere bei den Vertragsverhandlungen entscheidend zu verstehen, welche Handlungsrahmen bestehen oder welche Verschiebungen sich in der Versorgungsrealität aufgrund der gesetzten Anreize entstehen können.
Aus diesem Grund liegt der Fokus der folgenden Lektionen auf den Kernaspekten der relevanten Abrechnungs- und Vergütungssyteme. Der Kurs ist damit bestens geeignet für Neu- oder Quereinsteiger in den Arzneimittelmarkt.