Wir halten fest: das Berufsrecht für Ärzte und Apotheker kann mit einigen Besonderheiten aufwarten. Der Gesetzgeber zeichnet einen klar vorgegebenen Weg,  welchen man beschreiten muss, will man in Deutschland als Arzt oder Apotheker arbeiten. Diese Einschränkung der grundrechtlich verankerten Berufsfreiheit ist aufgrund des hohen Wertes des Gesundheitsschutzes der Patienten gerechtfertigt.

Der Schwerpunkt der Prüfungsvorbereitung sollte allerdings wohl auf den Berufsausübungsregeln der standeseigenen Heilberufekammern liegen. Denn diese sind als Teil der Gesundheitsverwaltung regelmäßig an der Aufsicht der Heilberufe beteiligt und setzen zudem das Berufsrecht durch. Zudem ist zu bedenken, dass viele Prüfer selbst berufspolitisch aktiv sind und daher sich in Bezug auf ihre Fragen gerne aus diesem Bereich bedienen. Ein Blick in die jeweils maßgebliche Berufsordnung ist jedenfalls geboten.

Eine wichtige Take-Home-Message ist zudem, dass durch diese föderalen Zuständigkeiten eine gewisse Heterogenität zwischen den Bundesländern existiert. Doch im Kern sind die berufsrechtlichen Vorschriften Vergleichbar. Denn es geht um Patientenschutz und Ansehen des Berufes gleichermaßen. Dies wird etwa an den über alle Berufsordnungen vergleichbaren Regelungen zur Schweigepflicht deutlich, denn die Verschwiegenheit des Apothekers gehört – wie bei den Ärzten – zu den Grundpfeilern des Vertrauensverhältnisses im Rahmen einer Heilbehandlung. Aus diesem Grund gilt sie explizit als Berufspflicht (vgl. z. B. § 14 Abs. 1 BO LAKBW). Verstöße können folglich berufsrechtliche sanktioniert werden.Weiterhin verpflichtet die Berufsordnung den Apotheker die berufsrechtliche Schweigepflicht auf alle Mitarbeiter auszuweiten, die nicht dem Berufsrecht unterliegen (vgl. Abs. 3). Damit gilt die Schweigepflicht in der Apotheke berufsgruppenübergreifend für alle Apothekenpersonalberufe; vergleichbar ist es in der Arztpraxis geregelt.

Und nun: viel Erfolg bei Deiner Prüfung oder beim Belegen weiterer Kurse!